Hallo zusammen,

ich habe diesen Herbst 2 verschiedene Eulenraupen mit dem Futter eingetragen. In beiden Fällen handelt es sich um überwinternde Tiere. Zum Einen ist da Phlogophora meticulosa, die Achateule, zum Anderen Diachrysia chrysitis, die Messingeule.
Beide Tiere waren in L2 oder L3, klein, unter 1cm Größe.
P. meticulosa fand ich an Brombeere, D. chrysitis an Brennnessel, beide am 29. September.

In beiden Fällen wollte ich die Tiere durchzüchten, um noch im Oktober/November die Falter zu erhalten. Bei P. meticulosa ist dieses Vorhaben kein Problem, sie frißt und entwickelt sich sehr gut, hat sich bereits 2 mal gehäutet und sieht nun so aus.



Bei D. chrysitis hat dieses Vorhaben nicht geklappt. Das Tier fraß immer nur ein bisschen und wuchs, bzw. häutete sich nicht. Sie ist kaum größer als zu der Zeit, als ich sie fand. Offensichtlich muß hier ein Überwinterung durchgeführt werden, was ich auch seit 18. Oktober mache. Die Raupe ist nun in einer kleinen Box mit Brennnessel und steht im Freien an der Nordseite auf meinem Balkon. Sie sieht so aus.



Dieser Vergleich ist für mich sehr interessant, zeigt er doch, daß man die Arten nicht willkürlich über den Winter züchten kann. Meticulosa finde ich regelmäßig im Herbst und konnte sie immer durchzüchten, so auch dieses mal. Ich fand die Raupen an Gras, Löwenzahn, Stiefmütterchen und dieses mal an Brombeere, sie fressen offensichtlich alles. D. chrysitis frißt an Brennnessel, welche sich über den Winter zurückzieht und das Futter somit nicht mehr vorhanden ist.
Ich weiß es zwar nicht, aber möglicherweise ist das der Grund, warum sich die Tiere definitiv in Winterruhe begeben. Während die Einen ausweichen können, weil sie alles fressen, steht den Anderen kein Futter zur Verfügung, was diese zu einer Winterruhe zwingt.

NG Heiko