Raupen vom Engadiner Bär/Arctia flavia nach der Überwinterung. Nach 2 bis 3 Tagen vorsichtiger Knabberei an Löwenzahn fressen die Raupen mit großem Appetit.
Bis zur Überwinterung erfolgte die Zucht mit Brennnessel, nach der Überwinterung wird nur Löwenzahn angenommen obwohl ich auch frische Brennnesseltriebe angeboten habe.

Schweiz, Albulapaß, ex ovo, F0

Heute sind die ersten Räupchen geschlüpft. Das Weibchen legt nach ca. 10 Tagen noch immer Eier, insgesamt schon ca. 400.

Ob wir mit unseren aktuellen Flavia-Zuchten auch so weit kommen werden? Interessant sind auch die Futterpflanzen: Karotten oder Petersilie?

https://www.youtube.com/watch?v=qug3_pc-Bdg

Nach 2 Tagen "Fasten" fressen die Räupchen an Löwenzahn und Brennessel.

Arctia Flavia L3 an Brennnessel

Hallo Heiko,

Gratulation! Deine Raupen schauen so aus als ob sie schon die erste Hürde (1.Diapause) übersprungen hätten. Das ist wichtig damit sie bis zum Herbst überwinterungsreif sind.
Meine Raupen sind noch nicht so weit. Meine letzten Eizuchten scheiterten daran daß die Raupen die erste Diapause machen wollten, das Fressen einstellten und nach und nach eingingen. Auf eine 2malige Überwinterung wie in der Natur wollte ich mich nicht einlassen. Ich hoffe bei mir frißt der Großteil auch weiter. Eventuell zurückgebliebene müßte man eventuell für 2 bis 3 Monate im Kühlschrank "überwintern" und dann im September weiterfüttern. Ob das klappt ist aber eine andere Frage.

Ein Sammelkollege möchte eine 2malige Überwinterung versuchen. Dazu möchte er sich extra einen Weinkühlschrank kaufen um die Raupen unter "natürlichen" Bedingungen zu züchten. Über Google informiert er sich über die aktuellen Temperaturen am Albulapaß. Gestern hatte es dort zu Mittag 7 Grad.

LG Werner

Hallo Heiko,

Meine ca. 50 Raupen fressen nur mehr mäßig. Nur 5 haben ungefähr die Größe von Deinen. Wenn man sie in der Wohnung weiterfüttert gehen sie nach meinen Erfahrungen nach und nach ein. Ich hoffe eine Zucht im Freien (Tag-/Nachtabsenkung) bringt den gewünschten Erfolg und die Raupen wachsen bis zum Herbst noch richtig.
Die großen Raupen werde ich warm (ca. 20 bis 28 Grad) weiterfüttern solange sie noch fressen. Die kleineren sind ca. 12 mm groß. Diese werde in einen IKEA-Wäschekorb übersiedeln. Im Korb setze ich Brennnessel, Löwenzahn und Wegerich, einige Bruchstücke von einem Terrakottatopf und flache Steine als Verstecke. Zusätzlich möchte ich lose Brennnessel und Löwenzahn darüberstreuen und diese täglich wechseln. Den Korb selber möchte ich auf der Ostseite meines Hauses plazieren. Sollte es klappen fülle ich im Spätherbst noch Buchenlaub hinein für die Überwinterung.

Werner

Hallo Heiko,

im letzten Winter hatte es bei uns doch einige Tage hintereinander von minus 8 bis 16 Grad. Da mein IKEA-Korb im Freien (Ostseite) stand ging ich davon aus daß die Raupen nicht alle überleben. Zu meiner Überraschung hatte ich null Prozent Ausfälle. Schnee zur Isolierung hatte ich auch nicht immer. Wenn sich die Gelegenheit bot füllte ich Schnee in den Korb und an milderen Tagen goß ich reichlich Wasser. Bei der Überwinterung im Kühlschrank ist das Risiko Schimmel oder Vertrocknen doch sehr groß. Ich würde auf jeden Fall Buchenlaub dazugeben und oft kontrollieren. Auch eine Durchlüftung fehlt im Kühlschrank. Ich will Dich aber nicht zur Überwinterung im Freien überreden.

Gestern übersiedelte ich die Raupen ins Freie auf der Nordseite meines Hauses. Am späten Nachmittag scheint hier die Sonne ca. 2 Stunden.

Viel Erfolg
Werner

P.S.: Sollte Dir nächstes Jahr eine Nachzucht gelingen so melde ich mich schon jetzt für Eier an. Die Kopula ist problemlos und der Eiersegen gewaltig. Mein Weibchen legte insgesamt grob geschätzt 500 Eier.

Hallo Heiko,

Du hast nun das Problem einer langen Überwinterung. Die Raupen sind nun ca. zweieinhalb Monate früher daran als eine Eizucht von Freilandtieren. Ich weiß selber nicht was ich Dir raten soll. Leider sind beim Zuchtbericht von Helmut Deutsch keine Zeitangaben über den Raupenschlupf. Eine Alternative wäre bis zum Herbst die Übersiedlung in den Kühlschrank mit all den Risiken wie Trockenheit bzw. Schimmelbildung.

Ich wünsche Dir viel Glück
Werner